Was tun gegen den plötzlichen Kindstod?
Vom Plötzlichen Säuglingstod (Kindstod) spricht man, wenn ein eigentlich gesunder Säugling unerwartet und ohne erkennbare Ursache stirbt. Sie möchten Ihr Baby natürlich davor schützen und stellen sich die Frage, was können wir als Eltern tun, um dies zu verhindern? Die Empfehlung dafür ist relativ einfach, auch wenn sich das Risiko nicht hundertprozentig ausschließen lässt:
Legen Sie Ihr Kleines zum Schlafen auf den Rücken.
So lautet die Antwort auf diese drängende Frage von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, die eine Leitlinie dazu herausgegeben hat.
Welche Präventions-Maßnahmen gibt es?
Die größte Gefahr für Ihr Baby im ersten Lebensjahr besteht dann, wenn Ihr Baby nachts in Bauchlage schläft.
Und wann tritt der plötzliche Kindstod am häufigsten auf? Um den 100. Lebenstag.
Die Ursachen für den plötzlichen Kindstod (englisch sudden infant death syndrome, kurz SIDS) hat die medizinische Forschung noch nicht abschließend geklärt. Das besonders Erschütternde ist, dass diese eigentlich gesunden Babys unerwartet und ohne jegliche Krankheitsanzeichen versterben.
Einige hohe Risikofaktoren sind allerdings bekannt: Die Bauchlage, Rauchen und zu hohe Temperaturen im Schlafzimmer. Daher kann man den plötzlichen Kindstod zu einem hohen Prozentsatz vermeiden: Durch Schlafen in Rückenlage, im Schlafsack, im eigenen Bettchen aber im Elternschlafzimmer, durch langes Stillen und die Verwendung eines Schnullers. Dadurch gingen in Deutschland die Todesfälle seit 1991 auf wenige hundert zurück.
Nachteile der Rückenlage
Leider hat die eben erwähnte Empfehlung den Nachteil, dass viele Babys durch das ständige Liegen auf dem Rücken einen verformten Hinterkopf bekommen und somit die Erkrankungsrate an Plagiocephalie (also einem verformten Kopf) sehr zugenommen haben. Um diesem entgegenzuwirken, sollten Babys im Idealfall im Schlaf seitlich gelagert werden. Allerdings muss dabei gesichert sein, dass sich das Baby nicht von selbst auf den Bauch dreht.
Wenn das Baby zur Korrektur einer Kopfasymmetrie auf der Seite schlafen soll, muss es in etwa ab dem 100. Lebenstag (bzw. wenn es sich selbst drehen kann) speziell gelagert werden, da es sonst von selbst in die Bauchlage rollen kann. Die Rückenlage ist jetzt eher nachteilig, denn der Kopf rollt leichter auf die abgeflachte Seite am Hinterkopf. Handtuchrollen im Rücken oder Kissen vor dem Bauch sind jetzt auch nicht mehr sinnvoll, weil das Baby diese einfach wegdrücken kann.
Ein Säugling muss also stabilisiert werden. Und das am besten variabel in Seitenlage. So wird der plötzliche Kindstod vermieden und ein schiefer Hinterkopf verhindert.
Die sichere Seitenlagerung
Sowohl von Kinderärzten als auch Hebammen empfohlen, wird das Lagerungskissen von Physio- und Ergotherapeuten und von Osteopathen bei Indikation einer Haltungsasymmetrie und eines Lagerungsplagiocephalus zur Lagerungstherapie eingesetzt.
Literatur zur Lagerungstherapie unter Berücksichtigung der Präventionsempfehlungen gegen den Plötzlichen Säuglingstod
In der Monatszeitschriftschrift für Kinderheilkunde wurde u. A. von Prof. Dr. G. Jorch zur Lagerungsproblematik beim Lagerungsplagiozephalus beim Säugling ein Artikel publiziert. Monatsschrift Kinderheilkunde, 166(8), 675-682_DOI 10.1007s00112-018-0513-3.
Weitere Erläuterungen zur Prävention des Plötzlichen Säuglingstods werden in der Leitlinie von Prof. Dr. Poets und Kollegen aufgeführt.
Wie wird VARILAG – Lagerungskissen verwendet?
Die Lagerungstherapie erfolgt im Schlaf.
Im Video wird gezeigt, wie das Lagerungskissen Ihr Baby in der Nacht sichert und eine Überstreckung verhindert.
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